Sonderausstellung im Deutschen Sielhafenmuseum Carolinensiel – 16. Mai 2010 bis 7. November 2011
Der 1895 in Holland gebaute Frachtensegler ORA ET LABORA erlangt 1909 eine traurige Berühmtheit: das Schiff sinkt im Sturm – sieben Menschen sterben. Ein Holländer bringt den Segler wieder in Fahrt und befährt damit von 1910 bis 1931 die Nord- und Ostsee.
Die Ausstellung beleuchtet am Beispiel des Unglücks der ORA ET LABORA das historische Seenotrettungswesen vor 100 Jahren. Gezeigt wird auch der Alltag eines Küstenschiffers unter Segeln zu einer Zeit, als Lastwagen und Motorschiffe mehr und mehr den Transportalltag bestimmten. Seemannsromantik sieht anders aus.
Die Geschichte beginnt am Morgen des 3. Dezember 1909. Neun Rettungsmänner brechen zu einer gefährlichen Rettungsaktion auf. Vor Horumersiel ist die holländische Tjalk ORA ET LABORA in Seenot geraten. Es geht um Leben und Tod.
Zunächst können sie den holländischen Kapitän und seine Familie retten. Doch im schweren Sturm wird die Lage dramatisch. Insgesamt sieben Menschen verlieren ihr Leben. Das Unglück geht als »Todesfahrt der VEGESACK« in die Annalen ein.
Die Geschichte der ORA ET LABORA geht weiter. Der in Neuharlingersiel ansässige Harm Janssens bringt das Schiff wieder in Fahrt. Seine logbuchartigen Journale aus der Zeit von 1910 bis 1931 sind im Besitz des Deutschen Sielhafenmuseums. Sie berichten auf einzigartige Weise von der Arbeit und dem Leben eines Küstenschiffers zu einer Zeit, als Lastwagen und Motorschiffe mehr und mehr den Transportalltag bestimmten.
Der holländische Kapitän ist einer der letzten seiner Zunft, die ohne Motorisierung das harte Geschäft der Küstenschifffahrt betreiben. Die Tagebücher berichten vom Arbeitsalltag an Bord, sie beschreiben die Wetterverhältnisse genauso wie die Arbeit beim Laden. Seemannsromantik sieht anders aus. Auch das Fahrtgebiet ist verzeichnet: Es reichte von Rotterdam über Hamburg, Kopenhagen bis nach Göteborg und Stettin.
Baumaterialien wie Steine zählen zu den am häufigsten transportierten Frachtgütern. Das Beladen dauert dann meist zwei Tage. Zwischen 45.000 und 60.000 Steine kann die ORA ET LABORA an Bord nehmen – eine schwere körperliche Arbeit.
1924 transportiert die ORA ET LABORA Steine zum Bau des Chile-Hauses nach Hamburg.
Konzeption
Themen- und Exponatrecherchen
Entwicklung des szenographischen Konzeptes
Entwicklung der Ausstellungsgrafik
Drehbucherstellung und Verfassen der Ausstellungstexte
Planung
Raumplanung und Entwurf der Ausstellungsarchitektur
Vitrinen- und Exponatplanung
Steuerung der Detail- und Ausführungsplanung
Umsetzung
Ausstellungsaufbau
Produktion der Ausstellungsgrafik
Eine Ausstellung des Deutschen Sielhafenmuseums in Carolinensiel
Pumphusen 3 | 26409 Carolinensiel I www.dshm.de.
Die Ausstellung wurde realisiert im Rahmen von musealog.de